rück:BLICK – Jubiläum 2022

25.09.2022 | TANTE FRIEDA’S JAZZKRÄNZCHEN „NEW EDITION”
An ungewohnter Stelle startete das Festival mit einem Jazz-Lunch und TANTE FRIEDA in neuer Besetzung, nämlich im Panoramasaal des Hotel Fortuna an der B28. Mit dabei waren als special guests: Daniel Barda aus Paris (tb) und Colin T. Dawson aus GB (tp). Clemens Wittel (p), Charly Heim (cl), Iris Oettinger (dr) und Klaus Schulze am Bass.
Ganz so „heimelig“ wie in unserem Keller war es nicht, dafür entschädigte aber ein grandioser Blick und gutes Essen die Gäste. Musikalisch gesehen gab es den bekannt guten „Frieda-Classik-Jazz“, allerdings ohne Steinway, aber mit Musikern die ihr Metier beherrschen.

29.09.2022 | JACQUES STOTZEM SOLOGITARRE
Jacques Stotzem lud sein Publikum zum Workshop ein, erklärte ausführlich genau, auf was es bei der Bottleneck-Technik ankommt und spielte mit seinen 63 Jahren Gitarre, wie „ein junger Gott“. Und weil Göttern nichts „heilig“ sein muss, bedient er sich auch an Vorlagen der gesamten Musikliteratur, um sein Können zu demonstrieren und der „Klampfe“ Töne zu entlocken, die dort niemals vermutet werden. Mit seinem unverkennbar eigenen Sound auf der akustischen Gitarre zeichnet er stimmungsvolle Balladen, aber auch in heftig rockenden Adaptionen von Hendrix oder Stücken der Rolling Stones. Nach nicht weniger als fünf Zugaben entließ die an diesem Abend sicherlich gewachsene Fangemeinde den „verrückten Belgier ohne Haare“, wie er sich selbst bezeichnete, vom Podium.

01.10.2022 | TOBIAS ALTRIPP QUINTETT
Als Konzert der Extraklasse angekündigt, erfüllte es die Erwartungen auf ganzer Linie. Die Musik, stark geprägt vom Jazzstil der späten 50er Jahre und deren Größen wie beispielsweise Joe Henderson, stand im Vordergrund. Gut zu hörender Jazz den die jungen, exzellenten Musiker hier auf die Bühne brachten und das entsprechende Publikum anlockten. Die Ergebnisse der kompositorischen Arbeit des Bandleaders Tobias Altripp sind deutlich auszumachen

08.10.2022 | WOODHOUSE JAZZBAND feat. GABY GOLDBERG 
Woodhouse aus Köln erzählte uns am Samstag die Geschichte des „alten“ Jazz auf ihre ganz spezielle Art und Weise. Gaby Goldberg brachte mit ihrer Stimme die Lockerheit und Spontanität auf’s Podest, die den Konzertabend zum Erlebnis werden ließ.

13.10.2022 | JOEL FRAHM TRIO (USA)

15.10.2022 | FLORIAN DOHRMANN QUINTETT Boss Guitar – A Tribute to Wes Montgomery
Was für eine Traumbesetzung! Dizzy Krisch am Vibraphon, Thilo Wagner am Klavier, Christoph Neuhaus an der Gitarre und Dieter Schumacher am Schlagzeug. Da kann man auch eine C-Dur Tonleiter rauf und runter spielen und es wird höllisch swingen! Wenn dann noch die Kompositionen und Arrangements von Wes und Buddy Montgomery dazu kommen, kann es eigentlich nur ein runder Abend werden, der großen Spaß machen wird.
Gleich in den ersten beiden Stücken „Bock to Bock“ und „No hard Feelings“ ist die außergewöhnliche Klangkombination der drei unterschiedlichen Harmonieinstrumente zu hören, während Bass und Schlagzeug von hinten „schieben“. Der Gedanke an ein eigenes Solo kommt bei diesen großartigen Solisten und ihrem Ideenreichtum nicht auf. Grooven, swingen und unterstützen. Oder auch mal fast ein ganzes Stück nur eine Bass-Figur spielen, wie beim zauberhaften „Snowfall“. Mehr braucht es nicht um glücklich zu sein. 
Und das war ich nach dem schönen Abend im Jazzclub in der Mitte. Das begeisterte Publikum, das tolle Team vom Club, die ganze Atmosphäre im Gewölbekeller haben maßgeblich dazu beigetragen!

20.10.2022 | TRIO PRISMA
Wie soll man es am besten beschreiben, was in diesem Konzert so gut gefallen hat:
Besondere Klangwelten? Rezitationen mittelalterlicher Texte? Gekonnte Soli und dann vollendete Harmonie im Zusammenspiel dreier Musiker auf Augenhöhe?
In einem besonderen Konzert im besonderen und reizvollen Ambiente der Katharinenkirsche traten Christoph Baader (Posaune), Rainer Böttcher (Orgel) und Olaf Pyras (Percussion) am 20.10.2022 auf. Wer auf der Empore saß, hatte zu dem Hörgenuss auch noch das Erlebnis zu sehen, wie Olaf Pyras aus der Vielzahl seiner Percussioninstrumente die Töne hervorzauberte, so etwa mit dem Cellobogen auf den Klangstäben des Vibraphons, einfach Klasse, ALLES!

22.10.2022 | JOHN LAW’S RE-CREATIONS
Bekannte Lieder aus der Welt des Jazz, Rock, Indie und Klassik, nicht gecovert, sondern völlig neu bearbeitet und arrangiert, ‚re-created‘ eben – das ist die Idee dieses Projekts des englischen Star-Pianisten John Law und seiner drei Mitmusiker, Sam Crockatt am Saxofon, dem waliser Ausnahmeschlagzeuger Alex Goodyear und dem ursprünglich aus Dänemark stammenden Kontrabassisten Henrik Jensen, die am Samstag im Club gastierten. Und die zahlreichen Konzertbesucher wurden trotz anfänglicher technischer ‚Hiccups‘ des Clubs wahrlich nicht enttäuscht. So machte eine höchst mitreißende arhythmische Version von ‚Smoke on the Water‘ den Anfang. Eine raue Interpretation von ‚You Can’t Touch This‘, eine wunderschöne Neubearbeitung von ‚Moon River‘, bei der das Publikum während des Bass-Solos von Henrik Jensen dahinschmolz und ein barockes Arrangement von ‚Fly Me to the Moon‘ bildeten weitere geniale Höhepunkte. Ein fulminantes und absolut ungewöhnliches Schlagzeug-Solo des jungen Alex Goodyear brachte dabei den Club zum Kochen. „Das ist ja zehnmal wilder als das Tier bei der Muppet-Show“ war der anschließende Kommentar eines Konzertbesuchers. Das begeisterte Publikum ließ die Briten trotz später Stunde auch nach Zugabe nur ungern gehen. Ein echtes Ausnahmekonzert von wahrlich hochkarätigen Musikern

27.10.2022 | JAKOB MANZ, JAKOB BÄNSCH, HANNES STOLLSTEIMER
Zum Abschluss des Festivals zu unserem 60-jährigen Jubiläum stand nochmal ein echtes Highlight an: Unser langjähriger Nachwuchsmusiker im Mitte-Keller und nunmehr zum Jazz-Star avancierte Jakob Manz stand wieder mal auf der Bühne, auf der er im Alter von 12 Jahren seine ersten Geh- und Blasversuche gemacht hatte. Und das, nachdem er nur vier Tage davor mit dem Landesjazzpreis ausgezeichnet wurde, was natürlich auch dafür sorgte, dass der Club rappelvoll wurde. Zwar war Jakob mit einem Quartett um den gefragten Posaunisten der Stuttgarter Szene Marco Leibach angekündigt, diese Zusammensetzung musste aber aus gesundheitlichen Gründen gegen eine Triobesetzung aus den erstklassigen Musikern Jakob Bänsch an der Trompete, Hannes Stollsteimer am Klavier und natürlich Jakob Manz am goldenen Saxofon ausgetauscht werden. Die drei boten ein sanftes, wunderbar harmonisches Konzert, auf das das Publikum mit konzentriertem Zuhören und folgendem tosenden Applaus reagierte. Und Jakob verkündete in einer liebevollen Ansprache, wie besonders es für ihn ist, in der Mitte aufzutreten und dass der Club für ihn eine Art musikalische Heimat bedeutet. Das lässt hoffen, dass wir ihn und seine stets aufregend guten Mitmusiker auch in Zukunft im Club erleben können.