rück:BLICK – Oktober 2023

6. Oktober – FRIDAY JAZZ MAINSTREAM
Benjamin Himpel (saxes) leitete den Abend mit seinen Mitmusikern Benedikt Jahnel (p), Sebastian Schuster (b) und Chris Barchet (dr) mit einigen sehr schönen Stücken ein, die beim zahlreich erschienen Publikum die Lust auf mehr bewirkte. Aber der erste Freitag im Monat ist Session-Tag und so entwickelten sich, organisiert durch Benjamin Himpel, ganz unterschiedliche Besetzungen an allen Instrumenten. Es ist immer wieder faszinierend, wie Musiker, die so noch nie zusammen gespielt haben, den Stücken Inhalt und Tiefe geben und schöne Solopassagen einbringen. Am Ende übernahm die Sessionband wieder mit einer freien Improvisation. Musikalische Ideen auf einem der Instrumente wurde von den anderen aufgenommen und weiterentwickelt, so dass sich das Stück durch vielfältige Klangwelten und Rhythmen bewegte. Das Publikum wollte noch mehr und so bildete eine Komposition von Benedikt Jahnel den Abschluss dieses in jeder Hinsicht hörenswerten Abends. (Herbert G.)

7. Oktober – DOUBLE JAZZ mit Himpel & Jahnel
Duo-Abende mit ausschließlich Eigenkompositionen sind durchaus ein gefährliches Terrain, da der eigene Stil im Laufe eines Konzerts auch zu einer gewissen Gleichförmigkeit führen kann. Benjamin Himpel, mit Sopran- und Tenorsaxophon, sowie der Bassklarinette und Benedikt Jahnel am Flügel bewiesen jedoch, dass man ein klangliches Spektrum entwickeln kann, das einen hoch anspruchsvollen, abwechslungsreichen Abend ergibt. So gab es Stücke, die zunächst gesanglich melodiös, ja klassisch klangen, irgendwo angesiedelt zwischen Chopin, Ravel und Elton John, um sich dann zügig in der Jazzharmonik wiederzufinden. In den Solopassagen tauchten die Melodielinien immer wieder auf und stellten den Bezug zum Thema her. Andere Stücke basierten auf komplexen Rhythmen, die bei hohem Tempo eine enorm exakte Spielweise verlangten, die das Duo mitreißend und gleichzeitig mit vielen dynamischen Feinheiten gestaltete.  Die Plätze im Club waren knapp zur Hälfte besetzt. Wer an diesem Abend den Weg nicht in die Mitte gefunden hat, hat wirklich etwas verpasst!  (Herbert G.)

13. Oktober – FRIDAY JAZZ LIVE: Campus44
Am vergangenen Freitag waren campus44 zu Gast im Jazzkeller. Die vier nebenberuflichen Künstler klangen jedoch wie Profis. Anspruchsvolle Arrangements wechselten sich mit ruhigen sehr melodischen Passagen ab. Ein Genuss, den die recht zahlreich erschienen Zuschauer mit Applaus und Zugabenforderungen erwiderten. Eine rundum gelungene Vorstellung der vier Musiker. (S. T.)

14. Oktober – TIM SCHERER & BLUFF
Das Quartett um den Bassisten Tim Scherer präsentierte seine Eigenkompositionen inspiriert vom zeitgenössischen Jazz einem kleinen, aber begeisterten Publikum. Eingängige harmonische und melodische Passagen wandelten sich in spannende virtuose Soli, um dann wieder in einen ruhigeren Verlauf zu wechseln, bei welchen man gelegentlich eine Stecknadel hätte fallen hören können. Das Publikum lauschte entzückt dem spannenden Verlauf der faszinierenden Musik. Wohl dem, der diesen Auftritt nicht verpasst hat. (S. T.)

19. Oktober – Sondergastspiel: AMSTERDAM QUARTETT
Viel mehr Publikum verdient hätte das exzellente Sonderkonzert des „Amsterdam Jazz Trios“ mit dem special guest Frits Landsbergen am Vibraphon. Das Konzert sprudelte vor Kreativität und Dynamik und man konnte es kaum fassen, wie Landsbergen mit vier Klöppeln über die Tasten seines Vibraphons sauste.
Die vier sympathischen Musiker freuten sich sehr über das kleine aber konzentrierte und restlos begeisterte Publikum. (Robby L.)

20. Oktober – FRIDAY JAZZ JAM SESSION
Freitagabend in der MITTE: Da gibt es beste Musik mit Künstlern aus der Region, dazu eine nette Atmosphäre bei einem breiten Getränkeangebot, es trifft sich Jung bis etwas Älter zwanglos zum Hören, Miteinandersprechen oder einfach sich locker ins Wochenende einzustimmen.
Zur ersten Funk & Fusion Session in dieser Saison kamen viele junge Leute und natürlich auch die Stammgäste. Gino Samele an der Gitarre, Florian Tekale an den Tasten, Joachim Fritz am Bass und Uli Gühring am Schlagzeug spielten vom 1. Takt an gewohnt kraftvoll, dynamisch und auch laut. Melodiös, fast zart mischten sich manchmal Pianotöne dazwischen. Im 2. Set gesellten sich Nachwuchsmusiker an Gitarre und Schlagzeug dazu, und danach ging es noch eine ganze Weile weiter, ein in allem erfolgreicher Abend. (KS)

21. Oktober – YVONNE YSEGREI BLUESBAND
Ein klasse Konzert und vergnügliche 2 ½ Stunden erlebten die Besucher am Samstag mit der Yvonne Ysegrei Bluesband. Gleich zu Beginn machten sie ordentlich Stimmung mit fetzigen Titeln, auf die stimmungsvolle und balladeske Stücke folgten. Dabei war Yvonne mit ihrer Gitarre und ihrem leidenschaftlichen Gesang der dominierende Teil der Band, doch auch ihre Mitspieler waren dynamisch und stimmungsvoll mit dabei. So zeigten sie – wie im Flyer beschrieben – dass der Blues weit mehr als zwölf Takte und drei Akkorde zu bieten hat – und dass sie`s drauf haben.  Auch Rumba.
Besonders der Pianist sorgt im Stil von Little Richard – stehend, einbeinig und vorm Flügel knieend – meist für rockigen Sound und mit schwäbischen Erklärungen für Stimmung und Heiterkeit. So auch bei seinen beiden Solo-BoogieWoogie-Zugaben. Angeblich hat er sich beim knieen die Hose angestaubt, was ihm Gelegenheit gab, den Vorstand mit einem selbst gedichteten Lied zum „aufwischa“ und die Zuhörer zum Refrain mitsingen aufzufordern. 
Das Publikum tat es gern und lautstark zum Ende des Konzerts. Und der Vorstand war ja auch nicht da … (Otto K.)

27. Oktober – FRIDAY HIGHSCHOOL JAZZ
Beim wieder mal gut besuchten Highschool Jazz gab es krankheitsbedingt eine kurzfristige Änderung. Lukas Wögler konnte leider nicht nach Reutlingen kommen, aber spontan, unkompliziert und improvisierend, wie gute Jazzer nun mal sind, ließ der Drummer und Organisator unserer Highschool Jazz Serie David Giesel den Club nicht im Stich, reiste speziell aus Basel an, übernahm selbst die Regie vom Schlagzeug aus und bot zusammen mit Erik Biscalchin am Piano und Oskar Rimmele am Kontrabass super interessanten Jazz für ein glückliches Publikum. (Robby L.)

28. Oktober – INTERNATIONAL DIXIE CRACKS
Der wahre Pariser Gentleman Daniel Barda an der Posaune (extra mit dem Zug aus Paris angereist und deshalb natürlich etwas verspätet), der britische Ex-Chris-Barber-Drummer Norman Emberson , Stefan Kurze am Sax, Paul Müller am Bass und natürlich unser Vorsitzender und Garant für gute Musik am Piano Clemens Wittel boten als „International Dixie Cracks“ klassischen Jazz der Spitzenklasse. Und das Publikum bekam, was es erwartet hatte: sanfte, wunderbare Bassläufe, perfekte, kraftvolle Posaunensoli, dynamische Hot Jazz Schlagzeugeinlagen nebst humorvollen Gesangsnummern, erstklassige sanft gehauchte bis heisere Saxofon Beiträge – und das alles vor dem immer wieder durch Soloeinlagen pointierten Flügel Klangteppich unseres Hauspianisten. Ein super Abend bei bester Stimmung vor einem begeisterten Publikum und einer äußerst spielfreudigen Band, die den Gästen gleich freiwillig zwei Zugaben bot. Da kann man nur beim Text der zweiten Zugabe mitsingen:  „We’ll meet again, don’t know where, don’t know when. But I know we’ll meet again some sunny day…”   – Hopefully soon in the Jazzclub! (Robby L.)