rück:BLICK – Januar 2024

05.01.2024 – FRIDAY JAZZ JAM – MAINSTREAM
Die erste Session im neuen Jahr war richtig gut besucht! Jan Hauf am Schlagzeug, Branko Arnsek am Bass und Stephan Pitsch am Klavier haben die Session mit eigenen Kompositionen eröffnet. Benjamin Himpel hat das Ganze geleitet, und bis Mitternacht ging ordentlich die Post ab, mit verschiedenen weiteren, großartigen Musikern im Wechsel – zwei Bassisten, zwei Pianisten, zwei Saxophonisten, zwei Gitarristen, ein Trompeter und sogar ein singender Geiger. Michael, der Gitarrist aus Rottweil, ist extra für die Session angereist, und es war echt cool, ihn zum ersten Mal dabei zu haben. Er hat gesagt, er kommt wieder, was natürlich super ist. Im Publikum haben wir auch viele neue Gesichter gesehen, die nach der Session den Keller in beschwingter Stimmung verlassen haben, nicht zuletzt durch unsere zuvorkommende und freundliche Bedienung. (Benjamin H.)

06.01.2024 – ULL MÖCK TRIO feat. LILLY THORNTON “The Beatles Vol. II”
Im gut vorgebuchten (über 40 Reservierungen online) und bei insgesamt sehr zufriedenstellendem Besuch haben wir ein fulminantes Konzert mit sooo nie gehörten Beatles erlebt. Hauptraum gut besetzt, der “Nebenraum” mit gut zwei Dritteln.
Angefangen mit jazzigem ‘baby you can drive my car’ bis hin zu vergospeltem ‘Hey Jude’ haben wir, mal eher bluesig, mal Richtung rockig (also den Damenkleiderschrank rauf und runter) auf die Ohren gekriegt. Die drei Jungs haben selber auf ihren jeweiligen Instrumenten mehr als überzeugt, getoppt wurden sie von der charismatischen schweizerischen Sängerin Lilly Thornton. Lilly hat die vorgetragenen Lieder sehr breit interpretiert, in mindestens drei Oktaven oder Tonlagen, soweit der heutige Schreiberling das beurteilen kann. Der Gesang, mal leise poetisch, mal im Stil einer Rockröhre war schon ein Ereignis für sich. Klasse! ‘Let it be’ träumerisch vorgetragen wie eine Ballade … ein akkustisches Schmankerl
Schöne Erinnerungen für die Beatles-Kenner im  Auditorium und auch für die zahlreich anwesenden u40 Hörer ein außerordentliches Musikerlebniss. Die Künstler wurden erst nach drei laut eingeforderten Zugaben in die Garderobe entlassen … und die zahlreichen Gäste viel zu früh in die regnerische Nacht. Leider trauen sich zu wenig Besucher nach dem Konzert das Gehörte bei einem leckeren Viertele, einem schönen Bier und bei guten Gesprächen nachwirken zu lassen. Schade. Wie im Kino: Vorhang zu, aufstehen, raus gehen … statt an die Bar zum Nachschub holen. (mb)

12.01.2024 – FRIDAY LIVE SPECIAL – LAYA
Im neuen Format von Friday Live Special war am Freitag Abend die Gruppe Laya zu Gast im Jazzkeller. Birgit und Markus sind viel gereiste Musiker, die ein breites Spektrum an Titeln in ihrem Repertoire haben. Mit Titeln von Nora Jones, den Beatles, Amy Winehouse und vielen weiteren bekannten Interpreten der Rock- & Pop-Geschichte begeisterte Laya das Publikum, welches bei Songs wie “Zombies” oder “What’s up” kräftig mitsang. Klar, daß am Ende nach Zugaben gerufen wurde. Ein gelungener Abend, der neues Publikum in den Jazzkeller lockte. (Stefan T.)

13.01.2024 – OF MALLETS AND MAN … mit einem vielfältigen Programm
Die Gruppe Mallets and Man fand einen sehr gut besuchten Hauptraum vor und auch im Nebenraum gab es noch eine ganze Reihe von Zuhörern. Der Sound der Band ist, wie auch in der Vorankündigung beschrieben, geprägt durch den Klang des sehr virtuos gespielten Vibraphons (Paul Wyndorps), das sich in vielen Solos dargestellt hat. Mit vier Schlägeln gespielt, bietet sich hier, wie bei wenigen anderen Instrumenten, auch etwas fürs Auge. Daneben war aber auch das Altsaxophon (Carsten Raudzis) sowohl in den Themen als auch mit eleganten Solos zu hören, hin und wieder ersetzt durch die Klarinette. Das solide Fundament bildete die Rhythmusgruppe mit Gitarre (Herbert Glöckle), Bass (Wolfgang Heinzelmann) und Schlagzeug (Jürgen Rupp). Bass und Gitarre steuerten einige schöne, wenn auch eher kurzen Solopassagen bei. Der Schwerpunkt der Stückeauswahl lag stilistisch in den 80er und 90er Jahren, z.B. mit Stücken von Spyro Gyra, Steps Ahead und Pat Metheney. Dass die Band auch schnell kann, bewies sie mit dem Titel „The Chief“ von Pat Metheney. Wenn die Sängerin (Andrea Vetter) mit auf die Bühne kam, was leider nicht allzu oft der Fall war, wurde sie von der Band sensibel begleitet. Sei es beim chansonartigen Les Feuilles Morte, der um einen vorangestellten Vers erweiterten französischen Version von Autumn Leaves, oder dem rockigen „Black Shades“. Das Publikum dankte mit viel Beifall für ein interessantes und abwechslungsreiches Konzert. (SuS)

19.01.2024 – FRIDAY JAZZ JAM – FUNK & FUSION
Am Freitag Abend war wieder traditionell die Funk and Fusion Session an der Reihe. Die Band um Gino Samele setzte, wie gewohnt, auf fetzige Titel darunter auch eigene Kompositionen, um das zahlreiche Publikum in Stimmung zu bringen, was auch auf Anhieb gelang.
Unterstützt wurde die Stammbesetzung dann von weiteren Musikern mit Bass und E-Gitarre. Das Publikum war begeistert und schließlich wurde sogar getanzt. Völlig klar, daß da ein paar Zugaben fällig waren. Mal wieder ein gelungener Konzertabend im Jazzkeller!  (Stefan T.)

20.01.2024 – CLEBER ALVAREZ QUARTETO
Zum Abschluss der diesjährigen kleinen Deutschlandtour gastierte der brasilianische Ausnahmekönner am Saxofon Cléber Alves mit seinem Quartett in der Mitte und verzauberte die zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörer mit vielseitigen südamerikanischen Melodien und komplexen Rhythmen. Seine Kompositionen basieren auf der brasilianischen Musiktradition und werden von ihm und seinen Bandkollegen mit großer Spielfreude, Sensibilität und Kreativität interpretiert.
Immer dann, wenn sich Cléber Alves, der auf der Bühne immer wieder zwischen Sopran- und Tenorsaxofon wechselt, sich zurückzieht und das Podium seinen drei Mitmusikern überlässt, zeigen die, dass sie ebenfalls zur Creme de la Creme der brasilianischen Jazzszene gehören.
Ricardo Fuiza am Flügel begeistert mit wunderschönen Harmonien und Klangfarben, die er den jeweiligen musikalischen Situationen spontan und kreativ anpasst.
Mauro Martins bearbeitet seinen sechssaitigen E-Bamal sanft und weich und mal hart und wuchtig und webt im Zusammenspiel mit André Limao Queiroz am Schlagzeug fast schon magisch anmutende Klangcollagen – mal von großer Dichte, mal von filigranen und gefühlvoller Lyrik. (Horst G.)

26.01.2024 – FRIDAY HIGHSCHOOL JAZZ 
Das Trio um Schlagzeuger David Giesel, welches er sich für diesen Abend zusammen-gestellt hatte, spielte vor einem nahezu vollbesetzten Reutlinger Jazzclub munter auf. Intime musikalische Momente prägten den Abend aus Arrangements, Originals der Musiker sowie Stücke von ihren Lieblingsmusikern der Gegenwart. Überraschend war für einige Zuhörerinnen und Zuhörer sicher die Aufstellung des Trios. Ganz nach dem Vorbild von
Oscar Peterson hatten sich die drei Musiker für eine Positionierung des Klaviers auf der rechten Seite (von den Zuschauern aus) entschieden. Laut einem Mitarbeiter des Jazzclubs habe es dies seit 40 nicht gegeben … ob es nun wieder 40 Jahre dauert?
Der Abend wurde jedenfalls mit der tiefsinnigen Ballade „Roy“ von Ambrose Akimusiere beendet, die das relativ belebte Publikum an diesem Abend einmal sehr still werden ließ. (David G.)

27.01.2024 – GEE HYE LEE QUARTETT
Ein gut gefüllter Jazzclub, mit interessierten, kundigen Zuhörern, so hat es ein Veranstalter gerne. Jazz vom Feinsten war in der MITTE angesagt, war doch die Südkoreanerin Gee Hye Lee (Landesjazzpreisträgerin Ba-Wü 2012) mit ihrem Quartett zu Gast, mit Joel Locher am Bass, Sandi Kuhn, übrigens auch ein hervorragender Komponist, am Sax und dem extra aus Seoul angereisten Drummer und Hochschulprofessor Manuel Weyand. Von den ersten Takten an zeigte sich, dass die Band exzellent eingespielt ist, lyrische, getragene Passagen wechseln mit harten, knackigen manchmal gar dissonanten Teilen und besonders schön ist es, wenn aus vertrackten Rhythmen die Band in einen Swing wechselt, der alle Knie zum mitwippen zwingt. Das Repertoire besteht aus feinen Eigenkompositionen, stilmäßig breit gefächert, aber auch Standards werden nicht vergessen Gee Hye Lee treibt mit wuchtigen Blockakkorden die Band zu Höhepunkten, unterstützt von Sandi Kuhn, um dann in elegante pianistische Läufe zu verfallen, die sich um die melodischen Linien ranken. Eine Band, vier herausragende Solist(inn)en, deren Zusammenarbeit auf höchstem Niveau funktioniert. Sie waren nicht da? Sehr schade … (CGO)